Seit mehreren Zehntausend Jahren sind Mensch und Hund ein Team. Archäologen haben Darstellungen von Haushunden als Jagd- und Lebensgenossen gefunden, die weit bis in die Jungsteinzeit zurückreichen. Bei Jagd und Rudelschutz haben sich damals viele natürliche Verhaltensweisen von Mensch und Hund gut ergänzt.
In unserer modernen Gesellschaft haben sich die Anforderungen an den Lebenspartner auf vier Pfoten deutlich verändert. Ein Hund soll sich heute für gewöhnlich den Lebensbedingungen seiner Besitzer anpassen und vor allem ein stets verfügbarer Sozialpartner sein. Zusätzlich haben manche Hunde noch eine spezifische Arbeitsaufgabe oder werden im Hundesport gefordert.
Auch bei Hunden gilt lebenslanges Lernen
Viele Verhaltensweisen sind dem Tier nicht von Geburt an gegeben, sondern entwickeln sich im täglichen Zusammenleben mit den Menschen und durch kontinuierliches Training. Grundsätzlich lernen Hunde ein Leben lang, und auch alten Tieren lassen sich – entgegen der gängigen Redensart – noch neue Tricks beibringen. Hunde lernen anders als Menschen, weshalb zum Training mit den Tieren entweder viel Erfahrung oder professionelle Anleitung gehört.
Außerdem ist es ratsam, sich Unterstützung zur externen Beobachtung zu holen. Dies gilt auch, wenn Herrchen oder Frauchen bereits Erfahrung mit Hundetraining haben. Ein externer Trainer sieht viel mehr an Körpersprache und weiteren Faktoren, als der Trainingsteilnehmer.
Das Training von Hunden hat seinen Charakter in den vergangenen 30 Jahren entscheidend geändert. So genannte Negativreize sind inzwischen fast vollständig aus der Hundeausbildung verschwunden. Viele Instrumente wie Nietenwürger, Stromhalsband oder Gerte, die noch in den 1980er Jahren auf Hundeplätzen zu sehen waren, gelten inzwischen als tierschutzrelevant. Auch das Schlagen von Tieren oder der sogenannte „Alfa-Wurf“, bei dem das Tier auf den Rücken in eine schutzlose Position gebracht wurde, sind obsolet.
Verhaltensforscher und Trainer sind sich inzwischen einig, dass positive Reize ein viel stärkeren Trainingseffekt bei Hunden erzielen. Ob dies Lobworte sind, eine Spieleinlage, Futterbeutel oder eine Streicheleinheit ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Wichtig ist, gutes Verhalten stets sofort zu loben, zu belohnen und dann in allen Situationen zu festigen.