Hunde sind nicht nur soziale Partner und Rudeltiere. Sie sind auch lernfähig und in der Lage, komplexe Aufgaben wahrzunehmen. Besondere Beispiele finden sich im Schutzdienst, der Geruchsdifferenzierung, im Therapie- und Assistenzeinsatz sowie in der Rettungshundearbeit. Doch auch ein durchschnittlicher Familienhund kann mit etwas Training und Zuwendung eine erstaunliche Anzahl von Tricks und Kommandos erlernen.
Voraussetzung dafür ist ein konsequentes und methodisch aufgebautes Training mit der Fellnase. Durch ein regelmäßiges Training lernt das Tier auch seinen Sozialpartner Mensch besser kennen und die Bindung zwischen Vierbeiner und Zweibeiner kann merklich gefestigt und verstärkt werden.
Klare Ziele, konsequente Umsetzung
Zunächst muss sich der Hundebesitzer darüber im Klaren sein, welche Trainingsziele er erreichen will und wie viel Zeit er regelmäßig dafür aufwenden kann und möchte. Vor allem in der Prägungsphase des Welpen bis zum sechsten Monat ist der positive Umgang und die zeitintensive Hinwendung zunächst wichtiger als der unmittelbare Trainingserfolg. Ein Welpe kann noch nicht alle Kommandos umsetzen und lernt, vergleichbar mit einem Kindergartenkind, erst einmal die spannende Welt um sich herum kennen.
In dieser Phase sollte neben der Stubenreinheit vor allem der Abruf des Tieres mittels Namen im Mittelpunkt stehen. Spielelemente und leichte Gerätearbeit mit Tunnel, Wippe oder Hindernis können als Spaßfaktoren in ein Training eingebaut werden.
Wenn das Gassigehen mit und ohne Leine klappt und auch der Abruf funktioniert, können das Sitz- und Platzkommando sowie die Ablage und das Warten aufgebaut werden. Je nach Veranlagung und Rasse gibt es verschiedene Möglichkeiten, hier zum Ziel zu kommen. Generell haben sich die positiven als die stärkeren und besseren Reize erwiesen. Mit Mahnen, Schreien und Strafen lassen sich Trainingserfolge beim Hund wesentlich schlechter erzielen, als mit Loben, Wertschätzen und Belohnen.
Wichtig ist, dass das Training konsequent und kontinuierlich fortgeführt wird. Je nach Rasse, Veranlagung und Methode können 1.500 Wiederholungen und mehr notwendig sein, bis ein Kommando auch unter schwierigen Umständen und bei Ablenkung vom Tier sicher beherrscht wird.